Pressemitteilung
4000 Setzlinge zum Tag des Waldes
Mitglieder der ÖDP Sachsen-Anhalt unterstützen bei Pflanzaktion. In den frühen Morgenstunden trafen sich drei Familien mit der verantwortlichen Revierförsterin bei strahlend blauem Himmel aber frostigen Temperaturen – ihr Ziel: eine Brachfläche mit 4000 Setzlingen zu rekultivieren.
Mit je einem Spezialspaten und einer Handvoll Setzlingen gingen die Freiwilligen paarweise ans Werk, wobei es ein leichtes war, sich mit ausreichend Abstand über das Areal zu verteilen. Alle 40 Zentimeter war ein Loch zu stechen, der Setzling einzubringen und danach das Loch wieder zu verschließen. In überraschend kurzer Zeit war die Fläche von 0,4 ha mit den 4000 Setzlingen bepflanzt, so dass sich danach die Gelegenheit bot, mit der Försterin ins Gespräch zu kommen.
Gerade die Trockenheit der letzten Jahre, so die Revierförsterin, habe dem Wald sehr stark zugesetzt. Immer häufiger müsse sie fast hilflos zusehen, wie ganze Waldbestände an Schädlinge verloren gingen, gegen die sich die, durch die Trockenheit geschwächten, Bäume nicht mehr wehren könnten. Neben dem Borkenkäfer sei dies insbesondere die Mistel, die sich in den letzten Jahren fast explosionsartig vermehre.
Neben der Mistel, die Laubbäume befiele, sei es vor allem eine auf Nadelbäume spezialisierte Mistelart, die ihr Sorgen mache. Denn gerade Nadelbäume seien, insbesondere in den Wintermonaten, auf die Feuchtigkeit angewiesen, die ihnen aber die Mistel als Schädling in großen Umfange entziehe. In einigen Bereichen des Waldes, in denen sie noch vor einem Jahr keine Spur von Mistelbefall festgestellt habe, sei nun eine große Anzahl Bäume massiv betroffen, teilweise von Mistelpflanzen mit einem Durchmesser von über einem Meter, die sich in nur einem Jahr gebildet haben. Als einzige Maßnahme bliebe bei einem solchen Befall nur der Einsatz des Harvesters, um das befallene Holz großräumig zu entfernen.
Auch die gerade bepflanzte Fläche müsste, so die Försterin, mit einem Herbizid behandelt werden, um den Grasbewuchs zurückzudrängen, da die Setzlinge im Konkurrenzdruck um das Wasser gegen das Gras unterliegen würden. Obwohl es sich, nach Versicherung der Försterin, dabei um ein Insekten- und Bienenverträgliches Mittel handele, bleibt natürlich ein ungutes Gefühl – allerdings müsse allen bewusst sein, dass unser Wald bedroht sei und im Kampf um seinen Erhalt unter Umständen auch Mittel einzusetzen sind, auf die man – hätte man die Wahl – lieber verzichten würde.